Zukunftsängste?
Skepsis, was unsere Zukunft und die unserer Kinder betrifft? Resignation, was das Bemühen um eine bessere Welt anlangt?
Ich gebe zu, es gibt viele Gründe dafür. Die Menschheit driftet immer weiter auseinander. Die Armen werden ärmer, die Reichen reicher. Die einen praktizieren in aller Stille tatkräftig und mit offenem Herzen eine Willkommenskultur, die anderen decken sich mit Waffen ein, grölen „Ausländer raus!“ und zünden Flüchtlingsheime an. Die einen erziehen ihre Kinder sorgfältig, verständnisvoll und empathisch, wie dies in dieser Qualität nie zuvor stattgefunden hat, die anderen lassen sie in einer Weise verwahrlosen, wie dies nie zuvor stattgefunden hat. Die einen purzeln zurück in die Vergangenheit – manche in die 1950er Jahre, und manch andere gleich ins tiefste Mittelalter – andere brechen auf in die Zukunft, gestalten Zukunft, ja repräsentieren die Zukunft. Die einen nehmen ihre Verantwortung für das große Ganze wahr, andere kämpfen, trennen, spalten. Auch die USA und Russland driften in immer dramatischerer Weise auseinander und sind am besten Wege, in den Kalten Krieg zurückzufallen, führen einen Stellvertreterkrieg in Syrien, positionieren sich in Indien und Pakistan… Und für die Entwicklung des Weltklimas ist es ohnehin bereits 5 nach 12. Den Kassandras dieser Welt bietet sich also genug Stoff für ihre unheildräuenden Botschaften.
Wer sich vor dem Hund fürchtet, wird von ihm gebissen. Wer gegen den Teufel kämpft, lebt in der Hölle. Wer sich aufgibt, hat schon verloren. Wir leben in einer spannenden Zeit, in einer Zeit voller Spannungen. Angst, Verteufelung, Selbstaufgabe sind sicherlich nicht das, wozu sie uns herausfordert. Es braucht Mut, Großherzigkeit und Zukunftsorientierung. Aber wozu? Was tun mit unserem Mut, unserer Großherzigkeit und Zukunftsorientierung?
Vielleicht kristallisieren sich Antworten heraus, wenn wir einen Blick auf einige beinahe willkürlich herausgegriffene prägende Phänomene unserer Zeit werfen:
Die Frage lautete: Mut, Großherzigkeit, Zukunftsorientierung, wozu? Wir befinden uns als ganze Menschheit mitten in einem epochalen Wandel, einem noch viel größeren Wandel als der Sprung vom Mittelalter in die Neuzeit oder von den Vor-68ern in die Nach-68er, einem Wandel hin zu einem ganzheitlichen Bewusstsein, zu ganzheitlichem Denken und Handeln, hin zu einem kreativen, selbstbestimmten und selbstverantwortlichen Selbstsein, das zu sein und als das zu wirken, was ich im Grunde meines Wesens bin, hin zu Frieden mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und mit der Natur, hin zu weltweiter Kooperation, hin zur Integration des Unterschiedlichen, hin zu Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit… Die Situation, in der wir uns als Menschheit befinden, ruft uns unmissverständlich dazu auf. Und viele, viele Menschen leisten diesem Aufruf Folge. Der Wandel ist längst in Gang. Er vollzieht sich in den Menschen, in uns, weltweit. Wir sind gerade dabei, als Menschheit einen nächsten Schritt in unserer Menschwerdung zu tun. Schon bemerkt? Er vollzieht sich aber auch sichtbar im Außen. Die Energiewende, die Entwicklungen in der Autoindustrie, die immer dichter werdende Vernetzung, der Trend zu völliger Transparenz aller Lebensbereiche, der Rückzug vieler junger Menschen aus den bislang vorherrschenden Systemen wie Religion, Politik, Wirtschaft…, all das sind Indikatoren, die in die selbe Richtung weisen. Die wie Pilze aus dem Boden schießenden Retros, die Putins, Trumps, Erdogans, Orbans, Le Pens und Straches dieser Welt, die konservativen religiösen Strömungen im Christentum, im Islam, im Hinduismus, auch sie sind paradoxer Weise Symptome des Wandels – den Ängstlichen und Kleingläubigen zieht es den Boden unter den Füßen weg, sie fühlen sich bedroht durch den Wandel und rufen nach Sicherheit. Solche egomanischen, die Menschen gegeneinander aufbringenden Figuren, wie den Genannten, verheißen ihnen Halt und lassen sie schließlich ins Bodenlose fallen. Die Ängstlichen und Kleingläubigen und ihre Idole werden den Wandel nicht aufhalten, sie bieten ihm nur die nötige Reibungsfläche, damit er Kraft gewinnen und sich gründlich und nachhaltig vollziehen kann.
Den Wandel willkommen zu heißen, ihm in der eigenen Innenschau Raum zu geben, ihm durch das eigene Denken und Handeln Wirkung zu verleihen, dazu sind Mut, Großherzigkeit und Zukunftsorientierung erforderlich. Und schon gar, wenn es darum geht, in diesem Entwicklungsprozess Leadership zu übernehmen.
Der Wandel berührt und betrifft uns alle. Er verlangt uns allen etwas ab. Wir können uns ihm entgegenstellen – Galilei hätte geantwortet: „Und er vollzieht sich doch.“ Wir können uns aber auch zu seinen Protagonisten machen und dabei immer mehr unsere wahren, essentiellen Sehnsüchte stillen: Glücklich zu sein und Glück zu stiften, geliebt zu sein und zu lieben, uns selbst, unsere Beziehungen, unser ganzes Umfeld ins Gleichgewicht zu bringen und Ausgleich zu schaffen, mit anderen zusammenzuwirken zum Besten des großen Ganzen, unsere Potenziale zu entfalten und in die Wirkung zu bringen, unser Bewusstsein zu erweitern…
Zu diesem Thema veranstaltet FUTURE am 6. und 7. April 2017 am Chiemsee die FUTURE-Konferenz mit Pater Anselm Grün, Matthias Horx, Joachim Bauer und Stephan Schulmeister.
Mehr über die Konferenz unter www.FUTURE-Konferenz.info
Ich freue mich, wenn wir uns dort treffen!
Wolfgang Stabentheiner
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