DAS VILLAGE
FÜR EIN RICHTIG GUTES LEBEN

Hier entsteht Heimat.

Das unten beschriebene Szenario ist noch im Stadium einer Idee, wenngleich der Ort und das architektonische Grundkonzept schon sehr real sind. Parallel gibt es ein ähnliches Projekt auch in den Tiroler Bergen. Ihr grundsätzliches Interesse vorausgesetzt, freuen wir uns, wenn Sie mit uns in Kontakt treten. Als einer der ersten Pioniere haben Sie die Möglichkeit, das Village aktiv mitzugestalten.


Eine Geschichte als Leitvision: Zu Besuch in Argaka in einer der traumhaftesten Buchten Zyperns

Wenn Sie an ein Dorf denken, wo es sich richtig gut leben lässt, was stellen Sie sich vor? Denken Sie ruhig in Superlativen, ja, denken Sie utopisch!

Beginnen wir mit der Umgebung! Meer wär schön, nicht wahr? Türkisblaues Meer. Meeresstrand ohne Hotelburgen, unverbaut. Kein stürmisches Meer mit hohen Wellen und starken Strömungen, vielmehr gefahrlos zum Schwimmen, Segeln, Fischen… Vielleicht auch Wasserschifahren oder Tauchen?

Und wie, wenn da, nur ein paar Autominuten entfernt, ein Naturschutzgebiet wäre, wirklich nichts als Natur, Pinien und sonstige mediterrane Pflanzen, eine vielfältige Vogelwelt, halbwilde Ziegen und Schafe und traumhafte, einsame Buchten?

Und stellen Sie sich vor, gleich hinter dem Dorf ein Gebirge, das zum Wandern, Mountainbiken und zu Trekkingtouren mit dem Pferd oder gar mit dem Kamel einlädt und die Dorfbewohner allabendlich mit einer kühlenden Brise beglückt, sodass selbst in Hochsommernächten nur die Allerhitzigsten die Klimaanlage anschalten würden?

Und damit sind wir auch schon beim Klima. Sie wünschen sich’s mild im Winter mit vielen, vielen Sonnentagen, angenehm warm in der Übergangszeit und ein richtiges Strandurlaubswetter im Sommer?

Kehren wir ein ins Dorf! Von der Straße aus ahnen wir gar nicht, dass da oben über der Böschung ein ganzes kleines Dorf liegt. Mit dem Auto ankommend, biegen wir in eine Tiefgarage ein. Nein, den Lift nehmen wir nicht, stapfen eine breite Treppe empor und finden uns in der Hall eines kleinen Hotels.

„Die ganze Welt“ nennt man sie, weil dort Gegenstände aus allen Teilen der Welt die Wände und Winkel zieren. Das Hotel hat etwa 40 Zimmer, jedes von einem anderen künstlerisch-kreativen Menschen nach dessen Ideen und Geschmack eingerichtet. „Auf Individualität scheint man hier viel Wert zu legen“, denke ich.

Auf der Terrasse des Restaurants bestelle ich ein Bier. „Welches?“, fragt die Kellnerin und bietet mir sechs verschiedene Sorten zur Auswahl an. Das bin ich hierzulande nicht gewohnt. Wir schauen hinunter auf die Piazza. Nicht nur das Treiben ist bunt, auch die Häuser, die den siebeneckigen Platz säumen, sind mit kraftvollen Farben bemalt. „Leben pur“, freue ich mich.

Nachdem wir unseren Durst gestillt haben, schlendern wir ein wenig durch das Dorf. Eine schmale, asphaltierte Straße, gesäumt von eigentümlich ineinander verschachtelten Häuschen – ein jedes mag wohl für ein, zwei, maximal drei oder vier Wohneinheiten Platz bieten. Ich begreife auf den ersten Blick das geometrische Muster nicht, nach dem sie gebaut sind, aber offensichtlich nutzen sie den Platz optimal, sodass jedes Haus, je nach Tageszeit, sowohl über eine sonnendurchflutete und eine beschatte Terrasse als auch Außenfläche verfügt.

Die meisten Gärten machen einen sehr gepflegten Eindruck wie Wohnstuben im Freien, andere Hausbesitzer dürften vorzugsweise im kreativen Chaos kreuz und quer sprießender Bäume und Büsche einen geschützten, gemütlichen Wohlfühlwinkel finden. „Jedem das Seine,“ denke ich. Auf der Straße spielen einige Kinder mit ihren Fahrrädern fangen.

Von dem um die Ecke biegenden elektrischen Golfwagen nehmen sie erst Notiz, nachdem dieser einige Hupzeichen abgegeben hat. Wir setzen unseren Weg in die Richtung, aus der der Golfwagen gekommen ist, fort und landen im Sportbereich des Dorfes. Einige offensichtlich gut durchtrainierte ältere Herren spielen Faustball, nebenbei vier Damen bei einem Tischtennis-Doppel.

Die Bocciabahn lädt in der frühen Abendsonne zum Spielen ein, allein, es will gerade niemand Notiz davon nehmen, vielleicht, weil sich die potenziellen Spieler im Pool beim Wasservolleyball tummeln. Ich höre sie alle Deutsch sprechen, die Menschen, die uns begegnen. Wer sind sie? Warum sind sie hier? Wie leben sie hier? „Richtig gut“, meint mein Begleiter.

„Die Menschen kommen hierher, um richtig gut zu leben.“ Richtig gut leben, was das wohl bedeutet? Mein Begleiter nennt fünf Aspekte für ein richtig gutes Leben, während wir uns, zurück in der Piazza, in dem kleinen Cafè auf ein Eis niederlassen:

  • Entwicklung innerer Klarheit, Gelöstheit, Achtsamkeit, Lebensfreude
  • Entwicklung von Gesundheit, körperlichem Wohlbefinden, Fitness, Genießen
  • Entwicklung von Aktivitäten, nicht erzwungen durch ein System, sondern als authentischem Ausdruck des eigenen Wesens,
  • Entwicklung von Gemeinschaft und Kooperation selbstverantwortlicher Individuen, die ihre Verantwortung für ihr individuelles Wohl und ebenso ihren Teil an Verantwortung für das Wohl des größeren Ganzen bewusst annehmen,
  • Entwicklung von Sinn, von Lebenssinn, was immer das für das einzelne Individuum bedeutet. Auf jeden Fall gehöre dazu der Beitrag für andere Generationen, sei es vorangegangene, sei es nachfolgende.

Ich staune. Ich staune, weil es diesen Menschen offensichtlich nicht genügt, kein schlechtes Leben zu führen. Sie wollen richtig gut leben. „Toll!“, entfährt es mir. Ich staune aber auch, weil hier angenommen wird, ein richtig gutes Leben habe mit Entwicklung zu tun, mit Nach-vorne-schauen.

Das gälte nicht nur für Kinder und Jugendliche sondern gleichermaßen für Erwachsene und ältere Menschen. „Leben ist Entwicklung vom ersten bis zum letzten Atemzug“, wird mir erklärt. Schließlich beeindrucken mich die fünf Kriterien für ein richtig gutes Leben. Mir würden keine treffenderen einfallen.

Was es an äußeren Rahmenbedingungen für ein richtig gutes Leben brauche, überlege ich, wohlwissend, dass diese noch kein richtig gutes Leben garantieren. Ein angenehmes Klima, die Nähe zur Natur, Rückzugsmöglichkeiten für eine gute Balance zwischen individueller Lebensgestaltung und Leben in der Gemeinschaft, Ästhetik, was die Bauweise anlangt, Möglichkeiten für Sport und Spiel, kulturelle Angebote…, all das ist in diesem Dorf gegeben. Ich kann es kaum glauben.

„Was denkst du?“, fragt mich mein Begleiter nach einer Weile des Schweigens. „Nun, ich finde deine Ausführungen über die fünf Aspekte für ein richtig gutes Leben interessant. Aber wie wird das hier gefördert? Was tun die Menschen, um diese fünf Aspekte zu realisieren? Wer sind überhaupt die Menschen, die hier leben?“, erwidere ich.

„Sie scheinen alle aus dem deutschen Sprachraum zu stammen, gehören verschiedenen Altersgruppen an, vom Kind bis zu richtig betagten Menschen – am Tisch neben uns sitzt ein Ehepaar, sicherlich an die 90 Jahre alt und zugleich erstaunlich agil.

Ja, das mit dem richtig guten Leben sieht man diesen Leuten an, selbstbewusste, autonome Persönlichkeiten, die einen Anspruch an sich selbst und die Qualität ihres Lebens stellen“, beantworte ich mir meine Frage selbst.

„Die Kinder und jungen Menschen, die Du hier siehst, sind vorwiegend Urlauber, mitunter Verwandte der BewohnerInnen, aber auch Außenstehende, die hier einige Wochen lang richtig gut leben wollen.

Es ist gerade auch eine Seminargruppe hier, die ich allerdings noch nicht gesehen habe. Vielleicht ist sie noch am Meer“, klärt mich mein Begleiter auf. „Welche Seminargruppe?“, forsche ich nach. „Ich weiß nicht, um welches Seminar es sich gerade dreht“, bekomme ich zur Antwort.

„Manchmal sind es Firmen, die ihre Manager hierher zu Fortbildungen schicken, manchmal Privatleute, die hier einige kontemplative Tage verbringen, manchmal Paare, letzte Woche hatten wir einen italienischen Tanztrainer hier, der mit Leuten von auswärts und Interessierten aus dem Dorf einen Tangokurs veranstaltete – Seminare zu allen möglichen Themen, aber immer im erweiterten Kontext eines richtig guten Lebens.

In den Übergangszeiten und speziell im Winter kommen einige der aller-fortschrittlichsten Ärzte oder auch Naturheilkundler hierher und arbeiten zum Teil mit den Patienten, die sie mitbringen, zum anderen mit DorfbewohnerInnen, im Besonderen an der Weiterentwicklung ihrer Gesundheit.

Da wird dann das Hotel zu einem Kurhaus. Die Menschen, die ganzjährig hier wohnen, sind zum überwiegenden Teil Pensionisten, aber auch einige jüngere Leute, die hier ihre Geschäfte machen.

Beispielsweise siehst du uns gegenüber eine kleine Veterinärklinik, eine Münchner Tierärztin, die sich hier niedergelassen hat, um die Haustiere aus der ganzen Gegend hier medizinisch zu versorgen.

Die meisten Pensionisten haben sich ihre Häuser schon gekauft, als sie beruflich noch aktiv waren. Sie haben im Village einige Wochen im Jahr richtig gut gelebt und vieles von dem richtig guten Leben hier nach Hause in ihren Alltag mitgenommen.

Erst später haben sie sich ganzjährig oder für etliche Monate im Jahr hier niedergelassen. Manche vermieten ihre Häuser oder Apartments während ihrer Abwesenheit, andere legen Wert darauf, sich die Privacy in ihren vier Wänden zu bewahren.“

„Das heißt, man könnte sogar ein Geschäft machen, indem man seine Immobilie vermietet?“, werfe ich ein. „Ja, freilich!“, bekomme ich zur Antwort. Alles sei hier darauf angelegt, dass es sich wirklich lohnt, und zwar für jeden, für Investoren, für BewohnerInnen, für Gäste, für die Menschen, die hier arbeiten, auch für die Gemeinde, zu der das Village gehört, und für die Umwelt.

Beispielsweise wurde auf ökologisches Bauen wertgelegt, auch darauf, dass unter der strengen Aufsicht eines Architekten und zweier Zivilingenieure Handwerker aus der unmittelbaren Umgebung zum Zug kommen. Auch Obst, Gemüse und Fleisch, alles werde von den hier ansässigen Bauern bezogen.

Der im Dorf benötigte Strom stamme aus dem kleinen Sonnenkraftwerk, das, ein bisschen versteckt, oberhalb des Hotels liegt. So sehr es jedem freisteht, ein  igenes Auto zu besitzen, nutzen doch die meisten BewohnerInnen das Car-Sharing.

Ein richtig gutes Leben kenne keine Verlierer, nicht einmal die geschlachteten Tiere, weil man bei den Lieferanten darauf achte, dass sie richtig gut gehalten werden.

„Ein gelebter Traum“, staune ich, „eine gelebte Utopie. Was alles machbar ist, wenn man es nur will, kompetent plant und konsequent durchführt!“ Und wieder wende ich mich an meinen Begleiter:

„Lass mich noch einmal auf die fünf Aspekte eines richtig guten Lebens zurückkommen. Was passiert konkret im Village zu deren Umsetzung?“

„Bezogen auf den Körper hast du nun schon einiges mitbekommen“, gibt mein Begleiter bereitwillig Auskunft. „Kuren mit international erstklassigen Ärzten, an denen man in dem Ausmaß teilhaben kann, wie man es für förderlich hält. Gelegenheiten für Sport und Bewegung, ein Physiotherapeut, der nicht nur Behandlungen durchführt sondern auch berät, motiviert, anleitet, was Bewegung und Ernährung betrifft. Nicht zu vergessen, die vielfältigen Möglichkeiten zu genießen.

Bezogen auf die innere Klarheit haben wir schon über die Seminare gesprochen. Aber es steht hier auch ganzjährig ein  Coach zur Verfügung, der sich, auch über Publikationen, international einen Namen gemacht hat. Er ist allerdings derart  ausgelastet, dass überlegt wird, einen zweiten heranzuziehen. Das Angebot, bezogen auf Entwicklung ist reichlich, sodass wohl für jeden etwas dabei ist.

Unser Coach hier moderiert auch unsere Bürgerversammlungen, die Themen des Zusammenlebens im Dorf zum Inhalt  haben. Sie finden vier Mal jährlich statt und jeder, der Interesse hat, kann daran teilnehmen, auch die Kinder.

Verbunden sind diese Treffen immer mit einem Dorffest. Alle BewohnerInnen im  Village sind miteinander vernetzt, sodass man auf direktem Wege miteinander in Kontakt treten kann.

Abgesehen von Freundschaften, haben sich viele kleine Interessensgemeinschaften gebildet. So gibt es drei Ehepaare, die in der Gegend Grund gepachtet haben, auf dem sie Landwirtschaft betreiben, im Besonderen Trauben, Marillen und anderes Obst anbauen und daraus Wein, Schnaps und Likör herstellen.

Andere treffen sich regelmäßig zum Tanzen, eine kleine Gruppe Frauen beschäftigt sich mit Töpfern, wirkliche Künstlerinnen, die ihre Waren im Kunstladen hier gleich neben dem Café verkaufen. Wieder andere betreiben gemeinsam Sport, wie du gesehen hast.

Was ich persönlich am meisten schätze, ist die Art, wie sich die Leute gegenseitig helfen, wie sie die wenigen Hochbetagten, die wir hier haben, unterstützen, wie sie die Gäste willkommen heißen, ja sogar Programme für die Kinder veranstalten. Ein jeder auf seine Weise und in dem ihm genehmen Ausmaß achtet darauf, dass alle ein richtig gutes Leben haben.

Wir haben hier einen ehemaligen Geschichtsprofessor, der sich nicht nur an Ausgrabungen des hiesigen Museums beteiligt, sondern auch mit Gästen Touren durch unsere geschichtsträchtige Insel unternimmt. Dem Miteinander sowie lust- und sinnvollen Aktivitäten sind hier keine Grenzen gesetzt.

Wir haben auch einige, nennen wir’s  einmal, locker kirchentreue Katholiken im Dorf. Ein, zwei Mal im Monat kommt der katholische Pfarrer aus der Stadt, der einzige, den es hier in der näheren Umgebung gibt, zu ihnen zu Besuch, eine Wucht von einem Menschen, eine Stimmungskanone sondergleichen, der auch Nicht-Katholiken zu begeistern vermag. Auch der griechisch-orthodoxe Pfarrer von der nahe gelegenen Wallfahrtskirche hat schon Vorträge über die Spiritualität der Ostkirche gehalten.

Mitunter sorgt auch unser Coach für besinnliche Stunden. Der Seniorchef eines mittelständischen Unternehmens aus der Schweiz, der hier seinen Hauptwohnsitz hat, ein überaus gebildeter Mann, lädt immer wieder zu einem philosophischen Abend ein. Es gibt also genügend philosophische, spirituelle, religiöse Anregungen für diejenigen, die sich dafür interessieren…“

„Und wie ist das mit dem Beitrag für andere Generationen?“, unterbreche ich ihn. „Ein bisschen habe ich darüber schon berichtet, als ich dir über den Umgang der BewohnerInnen mit den Gästen und den hochbetagten BewohnerInnen erzählte“, bekomme ich zur Antwort. Jedes Jahr, Ende August, Anfang September, veranstalten wir ein Generationen Festival, das dem Austausch zwischen jungen Erwachsenen und den älteren BewohnerInnen hier gewidmet ist.

Ein Unternehmerehepaar aus Deutschland hat die Patenschaft für eine Frau mit zwei Kindern übernommen, deren Mann bei der gemeinsamen Flucht aus Syrien um’s Leben gekommen ist. Ähnliche soziale Projekte gibt es einige, die von einzelnen BewohnerInnen initiiert und zum Teil von anderen mitgetragen werden…“

Ich mag wohl eine ganze Weile lang meinen eigenen Gedanken nachgehangen haben. Keine Ahnung, was mir mein Begleiter noch alles erzählte. Sätze schwirrten mir durch den Kopf wie

Ein richtig gutes Leben ist möglich.

Ich darf mir ein richtig gutes Leben zugestehen.

Wozu leben, wenn nicht so gut wie möglich?

Mein Wohl dient dem Wohl des größeren Ganzen, das Wohl des größeren Ganzen dient dem meinen.

Balance ist ein Schlüssel, um richtig gut zu leben-Leben ist Entwicklung, ständiges Weitergehen.

Und schließlich fällt mir noch ein Spruch ein, den ich wegen seiner Banalität nur ungern ausspreche:

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Aber es ist so. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Und die Menschen hier tun es.

„Was ist los mit dir?“, rempelt mich mein Begleiter an. „Ich glaube, ich beginne gerade, richtig gut zu leben“, antworte ich.


Informationen
 

Marisa Jesacher
Organisation

Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie sich für das Village interessieren und mehr Informationen wünschen.